Der Ahninnentopf als Durchgang zur Anderswelt

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Ein zentraler Punkt von Halloween- bzw. Sam­hain-Feiern ist der Kontakt zu We­sen aus „ande­ren Wel­ten“ und das Eh­ren der Ah­nIn­nen. Der Ah­nen­kult ja hat über­all auf der Er­de einen hohen Stel­len­wert, wie­wohl er un­ter­schied­lich aus­ge­prägt ist und ze­re­mo­niell be­gan­gen wird. Diese Ver­bin­dung zu den AhnIn­nen war in vielen al­ten Kulturen eine der größ­ten Kraft­quellen.

Daher heute eine Anregung, wie wir gerade heute, zu Samhain/Halloween Verbindung zu unseren Ahninnen aufnehmen können – der „Ahninnentopf“. Ich habe diese Idee vor vielen Jahren von Luisa Francia bekommen und seither einen sehr aktiven Ahninnentopf.

Halloween ist eine gute Gelegenheit, einen solchen Ahninnen­topf zu erschaffen bzw. neu zu bestücken und zu weihen.

Er ist so etwas wie ein Durchgang oder die Schnittstelle zur „Anders­welt“, er kann die Ver­bindung zu helfenden und beratenden Wesen schaffen.
Oft sind Dinge, Themen, Prob­leme für uns al­lein zu groß. Wir sind zu sehr verstrickt, emo­tional zu nahe am Thema.

In vielen Kulturen und spirituellen Richtungen wird We­sen, Kräf­ten, AhnIn­nen, Verbündeten aus an­deren Wel­ten die Fähigkeit zuge­spro­chen, dass sie einen größeren Über­blick, an­de­re Sicht­wei­sen, mehr Lebenserfahrung ha­ben und uns daher dabei unter­stützen kön­nen, unser Leben zu meistern.
Menschen haben zahlreiche Möglichkeiten ge­funden, mit ihren AhnIn­nen in Kontakt zu treten. Eine davon ist ein Ahnin­nen­topf.

Bearbeitet durch die „Wilde Welt“

Alles, was in diesen Topf hin­ein­ge­legt wird, wird diesen Wesen anvertraut, um von ihnen transformiert, durchgewirbelt, ge­prüft, ma­gisch bearbeitet zu werden. Der Bezug zur „Wirk­lichkeit“, so wie wir sie oft auch sehr ein­geschränkt wahrnehmen, löst sich auf, ver­liert sich, wird neu zusammengefügt.
Die Dinge, Themen, Probleme, die den Ahnin­nen anvertraut werden, alles, was im Topf ruht, brodelt, weich gegart wird, befindet sich in der „Wilden Welt“, für die die Gesetze un­se­res normalen Alltags nicht gelten.
Luisa erzählt immer wieder, dass das so ein „magischer Topf“ für afri­ka­nische Frauen ganz selbstver­ständ­lich ist. Sie legen alles hin­ein, was eine Zeit lang ruhen soll, den Ahnin­nen zur „Bear­bei­tung“ über­lassen wird.
Er­staun­lich oft kommen Ideen, kommt Hilfe oder die Lösung eines Pro­blems von einer ganz uner­warteten Rich­tung.

Wir sind auf dieser Welt nicht alleine

Der Ahninnentopf ist auch so etwas wie ein mütter­licher Bauch, den alle bluts­ver­wandten und spiri­tuel­len Ahninnen bereit­halten, ein Aus­druck dessen, dass eine Frau in der dies­sei­tigen Welt nicht allein ist und auf die Unter­stützung der Ahninnen zurück in der Zeit zäh­len kann.

Wenn du einen solchen Ahninnentopf für dich kreieren willst brauchst du:

  • ein Gefäß, das du magst (vielleicht wirk­lich einen Topf von deiner Oma oder einen schö­nen Korb, eine Kale­bas­se, eine Schüs­sel, die dir gefällt). Die Öffnung soll­te weit genug sein, damit du hinein­grei­fen kannst und gut ist es, wenn das Gefäß einen Deckel hat.
  • Der „Bodensatz“ besteht aus Erde von einem Platz, den du magst – es kann auch Erde und Sand von mehreren Plät­zen sein, zu denen du eine gute Ver­bin­dung hast.
  • Darauf legst du Bilder und Symbole deiner Ahninnen (Mutter, Großmütter, Urgroß­müt­ter, Frauen, denen du dich verbunden fühlst und die du als deine „Ahninnen“ be­trach­test)
  • Ein Bild von dir, auf dem du dich magst
  • Ein Stück Stoff von einem Lieblingskleid von dir bzw. von Kleidern deiner Ahnin­nen. Stoff von gerne und oft getragenen Kleidungsstücken sind so etwas wie „Zau­bergewebe“, sie nehmen den Duft und die Energie und damit die Informa­tionen der Trägerinnen auf. Damit kön­nen die Ahnin­nen dich und einander also gut finden.
  • Nach Bedarf ein Symbol für Glück, Reich­tum, Gesundheit, Liebe ….

Wenn du die Grundstruktur deines Ahninnen­topfes hast (die kannst du herstellen, wann immer du willst, aber Samhain ist dafür wirk­lich ein guter Zeitpunkt) dann weihst du die­sen Topf auf deine spe­zielle Weise.

Dazu öff­nest du z.B. den Deckel, rufst in die­sen Topf alle dir wohlge­son­nenen Ahnin­nen hinein, ras­selst, summst, singst für sie, legst kleine Lecker­bissen in den Topf um sie zu näh­ren, spritzt einige Tropfen Hoch­pro­zen­ti­ges hinein („Spirit for the Spirits“), fügst einen Lieb­lings­duft deiner Oma hinzu oder tust das, von dem du annimmst, dass es deine Ahnin­nen ge­fällt.

Nachdem du den Ahnin­nentopf ge­weiht hast, kannst du ihn „in Betrieb“ neh­men.
Lege alles hinein, von dem du an­nimmst, das es von den Ah­nin­nen „bear­bei­tet“ werden soll, von dem du sie infor­mie­ren willst oder wo du sie um ih­re Hilfe und ih­ren Rat bit­test:
Geld, Steuer­er­klä­run­gen, Flug­tickets, Kon­zep­te zu schwie­ri­gen Brie­fen, aber auch er­freu­li­che Din­ge, wie ge­schaffte Dip­lo­me, Lie­bes­brie­fe, gu­te Koch­re­zep­te von ge­lun­ge­nen Spei­sen.

Was war wichtig? Bist du bereit für Überraschungen?

Von Zeit zu Zeit ist es auch gut, den Ah­ninnen­topf zu „ent­rüm­peln“, da kom­men dann oft er­staun­liche Din­ge zutage, die vor eini­ger Zeit „ach so wich­tig“ waren und die dann in den Tie­fen des Top­fes einfach ver­gessen wurden. Ein guter Zeitpunkt für so eine Reinigungs- und Ent­rüm­pelungs-Aktion ist Samhain.

Der Umgang mit dem Ahnin­nen­topf braucht allerdings auch Ver­trauen, denn du weißt na­türlich nicht, was die Ahninnen mit all dem an­stellen, was du ihnen an­ver­traust.
Bist du bereit, mit unkon­ventionellen, überra­schen­den Wendungen und Lösungen umzu­ge­hen bzw. Dinge und Lebensideen auch wie­der loszulassen, damit der ewige Fluss des Le­bens und der Dinge gewährleistet ist?
Dann ist der Ahninnentopf für dich das geeig­nete „magische Werkzeug“.

Anmerkungen:
Mehr zum Ahninnentopf kannst du in den Büchern „Steinreich“ und „Der magische Alltag“ – beide von Luisa Francia – nachlesen.

Mehr Anregungen, wie du Halloween/Samhain alleine, im Kreis von FreundInnen oder der Familie Halloween magisch feiern kannst, findest du im artedea-E-Book “Samhain :: Halloween – Das Fest des Rückzugs und der Stille”

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6 Antworten zu Der Ahninnentopf als Durchgang zur Anderswelt

  1. magguieme schreibt:

    Ein Ahnentopf. Interessante Sache. So ganz fehlt mir aber noch der Zugang. Was sollen sie mit einem Diplom oder einer Kinokarte machen?

  2. veledalantia schreibt:

    Habe seid Jahren einen Ahninnentopf aus Marmor. Wunderbare Worte die dieses doch so ‚unscheinbare‘ Tor ehren.
    Danke!
    blessed Samhain )O(
    Veleda Alantia

  3. Roswitha Haala schreibt:

    Liebe Andrea, herzlichen Dank!
    Samhain oder Hallo_ween ist für mich, wenn Sonne und Luna gleichzeitig im Zeichen Skorpion stehen. Das war vom 23. auf den 24. Okt. und noch eine (derzeit passendere) Chance in diesem Jahr vom 20.11. auf 21.11..
    Warum? Skorpion ist das erste Zeichen, das die Schwelle des Todes/des Überganges betritt. Bei Sonne im Skorpion und Neuluna im Skorpion öffnet sich die äußere Sonnenkraft und die Gefühlswelt für diese Schwelle zur eigenen Innen- und zur Anderswelt in individueller Kombination.
    .
    Luisa Francia hat in ihrem Buch – ich glaube es war „Berühre Wega und kehre zur Erde zurück“ kurze einprägsame Sätze zu jedem Sternzeichen geschrieben. So weit ich mich innere und es selbst nicht änderte, ist der Leitspruch von Skorpion:“Ich verlange!“ Vorangegangen die Jungfrau mit:“Ich ordne.“ und Waage:“Ich gleiche aus.“ Was nicht ausgeglichen wurde am Naturbeispiel Herbst, wird nun mit aller Kraft (Frost, Sturm) verlangt. Zur Kompostierung. Als Nahrung für das Frühjahr, der neuen Lebensenergie.

    Mutter Erde steht in dieser Zeit im Zeichen Kuh (lasst mich mit dem Stier in ruh, der bekommt keine Kälber. Und einer reicht. Ganz gemäß des „Männertraumes“: Harem. Allerdings mit alter Interpretation, grins. Bauern sind in ihrem Kuhstall darin äußerst fortschrittlich! Interessant auch, dass die „männlichen“ Nachkommen von Euterträgerinnen z.B. der Stier sowie Schaf-, Ziegen-, Rehbock etc. am Hodenstart kleine Restzitzen aufweisen.).

    Leitspruch des Zeichens Kuh:“Ich habe.“ Nach dem Verlangen des Skorpions, besitzt Göttin Erde nun genug Nähr-Stoffe für das kommende Leben.

    Die Veränderung hin zu einem fixen Datum hängt wohl wie so oft mit der Christianisierung zusammen.

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